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Angehörige pflegen macht krank
Von Daniel Baumann, 28.01.11, 09:55h
Wer Angehörige pflegt, muss sich viel häufiger als andere Menschen in medizinische Behandlung begeben. Das geht aus einer Studie hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Pflegende bekämen mehr Medikamente und Kuren verschrieben.
Pflege
BERLIN - Einen Angehörigen zu pflegen ist eine enorme Last - und macht häufig krank. Pflegende Angehörige müssen sich deutlich häufiger als andere in medizinische Behandlung begeben müsse. Sie bekommen mehr Medikamente und Kuren verschrieben. Dies geht aus einer Studie der Siemens Betriebskrankenkasse hervorgeht, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt.
Die Ausgaben der Kasse für pflegende Angehörige sind demnach 18 Prozent höher als für andere Versicherte. Besonders hoch ist die Zahl der chronischen und schwerwiegenden Krankheiten. Sie liegt der Untersuchung zufolge 51 Prozent über dem Durchschnitt. Zum einen ist es die körperliche Belastung durch das Heben und Umheben der Pflegebedürftigen“, sagt Franz Billinger von der Siemens Betriebskrankenkasse. „Das ist jedoch der kleinere Teil. Das weit größere Problem sind seelische Belastungen“, fügt er hinzu.
Oft Depressionen
Die Untersuchung zeigt, dass 17 Prozent der pflegenden Angehörigen unter Depressionen leiden. Das sind dreieinhalb mal so viele wie in der Normalbevölkerung. Den Angehörigen fällt es der Studie zufolge deutlich schwerer, geistig kranke Menschen zu pflegen als körperlich beeinträchtigte. „Das schwierigste ist der Umgang mit der emotionalen Belastung, vor allem bei Demenzerkrankungen“, sagt Pflegeexpertin Claudia Brinner von der Caritas.
Experten sind sich zudem einig, dass Pflegende häufig in eine große soziale Isolation gerieten, der Austausch mit anderen Menschen fehle oft völlig. Fast zwei Drittel der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause von ihrer Familie betreut.
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